Der Senat der Wirtschaft arbeitet entsprechend dem Leitgedanken von John F. Kennedy: „Fragt nicht, was Euer Land für Euch tun kann, fragt vielmehr, was Ihr für Euer Land tun könnt!“
Dementsprechend ist der ständige und vertrauensvolle Dialog mit politischen Entscheidungsträgern in den Parlamenten und Regierungen heute notwendiger denn je. Unsere Politik braucht den praxisorientierten Sachverstand von Unternehmern und Führungskräften aus der Wirtschaft und weiteren gesellschaftlichen Sektoren. Hierzu trägt der Senat der Wirtschaft bei: Wir bringen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen, um gemeinsam gemeinwohlorientierte Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu finden.
Perspektiven für die Wirtschaft und für unser Land
Unser Land befindet sich, wie unsere Partner in der Staatenwelt, in einem tief greifenden Wandlungsprozess. Die Weltwirtschafts- und Weltfinanzkrise zeigt ebenso wie die wachsende Spaltung in Arm und Reich und der Klimawandel, dass die Verhältnisse nicht mehr in Balance sind. Dinge müssen sich ändern. Das beinhaltet Risiken, aber auch Chancen. Zeiten des Wandels wurden immer dann am besten gestaltet, wenn eine motivierende und verbindende Vision und praktische Umsetzungen miteinander verknüpft waren. Dafür ist Analyse, Aufklärung und die Mobilisierung eines überparteilichen, an der Sache orientierten Sachverstands und Dialogs erforderlich. Dafür steht der Senat der Wirtschaft.
Wir fördern Wirtschaft aus der Perspektive „Wirtschaft, das sind wir alle“. In dieser Sicht bilden wir alle gemeinsam das Wertschöpfungssystem Deutschland, das eingebettet ist in Wertschöpfungsnetzwerke in Europa und der ganzen Welt. Die Leistungsfähigkeit und das Kreativitätspotential dieses Wertschöpfungsnetzwerks Deutschland wird bestimmt durch die Qualität unserer Governance-Strukturen, die Ausbildung und Motivation der Menschen, den Ausbaustand der Infrastruktur, die Leistungsfähigkeit des Kapitalstocks, die Sicherung der Ressourcenbasis, die Leistungsfähigkeit und Stabilität des Finanzsystems, unsere Innovationsstrukturen und die internationale Kooperation.
Aufbauend auf wissenschaftlichen Analysen positioniert sich der Senat im Rahmen einer Doppelstrategie. Wir engagieren uns in weltweiter Perspektive schon immer und nun erst recht nach den desaströsen Erfahrungen im Weltfinanzsystem für ein besseres internationales ordnungspolitisches Design, nämlich eine weltweite Ökosoziale Marktwirtschaft, die die besten Erfahrungen der Europäischen Union und ihrer Erweiterungsprozesse auf die globale Ebene ausdehnt. Dies beinhaltet insbesondere eine deutlich stärkere und zugleich zukunftssichere Regulierung des Finanzsektors. Der Senat der Wirtschaft begrüßt in diesem Kontext die starke Rolle der G20 in der Gestaltung der zukünftigen Weltfinanz- und weltökonomischen Prozesse. Ein erster Schritt zu einem besseren globalen Ordnungsrahmen ist ein Global Marshall Plan.
Gleichzeitig arbeiten wir in Deutschland an intelligenten und situativen Anpassungen an die weltweiten Herausforderungen. Das kann und wird nur in einem gemeinsamen Dialog gelingen, in dem Lösungsvorschläge erarbeitet werden, die dem Gemeinwohl dienen. Auf dieses Ziel sind alle Aktivitäten des Senats gerichtet. Und in dieser Perspektive sehen wir nichts Geringeres als das Potenzial für eine zukünftiges Weltwirtschaftswunder, an dem alle Menschen rund um den Globus partizipieren können, gerade auch die Ärmsten. Mit Muhammad Yunus, dem Friedensnobelpreisträger 2006 und Ehrenpräsident unseres weltweiten Dachverbands Senate of Economy International, teilen wir dabei die Überzeugung, dass die Armut auf diesem Globus überwunden werden kann und dass Unternehmen und Wirtschaft dazu einen wichtigen Teil beitragen können und müssen.
Wir haben das Ziel, gemeinsam mit unseren Mitgliedern die Zukunft zu gestalten. Wir wollen dazu beitragen, Deutschland und Europa zukunftsfähig zu machen. Zugleich setzen wir uns für eine an Prinzipien der Humanität und Nachhaltigkeit orientierten weltweiten Ökosozialen Marktwirtschaft und für eine bessere Gestaltung der weltökonomischen Prozesse ein, gerade auch im Finanzbereich.
Dipl.-Ing. Norbert Streveld Prof. Dr. Burkhard Schwenker
Vorstandsvorsitzender Präsident