Die aktuelle Energiekrise und Fragen der geopolitischen Lage waren die Brandthemen auf dem Gipfeltreffen des Senats der Wirtschaft in Kitzbühel.
Neben den exzellenten Referentinnen und Referenten stand vor Allem auch der Gedankenaustausch der Teilnehmenden, die ihre praktische Erfahrung und die Sorgen miteinander besprechen konnten. Gleichzeitig bot sich die Möglichkeit ausführlich mit den politischen Akteuren Denkansätze zu diskutieren, die nicht typischerweise in den Medien Platz finden.
Die tatsächliche Situation in Betrieben und die massive Bedrohung durch die gegenwärtige Energie-Realität konnten genau platziert werden.
Sigmar Gabriel, langjähriger Bundesminister, Ministerpräsident und auch aktiver Ehrensenator des Senats der Wirtschaft, hatte in einem ausführlichen Gespräch mit dem Vorstand ein spannendes Bild der politischen Veränderungen gezeichnet, dass nicht alleine die Tagesaktualität sondern auch zukünftige Erwartungen positionierte.
Sehr klare Worte fand Gabriel zur Thematik der Technikoffenheit und Energietransformation. Für ihn als langjährigem SPD-Vorsitzenden und ehemaligen Umweltminister stellen sich zwingende Fragen, die nicht durch Ideologie überlagert werden sollten, so Gabriel. Er machte deutlich, dass viele Impulse neben Solarenergie und Windkraft erforderlich sind. In diesem Zusammenhang ermutigte er auch den Senat der Wirtschaft tatkräftig mitzuwirken.
Der Bundestagsabgeordnete Oliver Grundmann, u.a. Ausschuss für Klimaschutz und Energie, begeisterte die Teilnehmer durch eine sehr engagierte Rede mit tiefen Einblicken in Hintergründe des parlamentarischen Ringens um Lösungen in der Energie und Klimapolitik. Er appellierte an die Senatorinnen und Senatoren tatkräftig mitzuwirken und auch über die eigenen Möglichkeiten hinaus Verantwortung für erforderliche Veränderungen zu übernehmen. Damit hob er deutlich die erforderliche Funktion auch des Senat der Wirtschaft als eine Institution hervor, die über die typischen Einzelinteressen hinaus gehend, den politischen Instanzen Informationen und Lösungsvorschläge vorstellen soll.
Auch Professor Estelle Herlyn und Professor Franz Josef Radermacher zeigten spannende Aspekte ihrer Perspektiven zur Klima und Energiepolitik auf. Beide ordneten die politischen Ereignisse und erforderliche Transformationsziele sehr praxisnah ein.
Auf der mehrtägigen Veranstaltung in Kitzbühel hatte auch Vorstandsvorsitzender Norbert Streveld Akzente zur gegenwärtigen Krisenperiode angesprochen. Dabei stand in seiner Rede die Verantwortung der Persönlichkeiten in der Wirtschaft für Lösungskompetenz im Mittelpunkt.
Dr. Walter Döring, Vorstandsvorsitzender Senat Europa, appellierte an mehr Optimismus für Deutschland und Europa. Dabei zeigte er auf, wie viele positive Beispiele für die Führungsqualität der Wirtschaft und Wissenschaft von Deutschland und Europa ausgehen. Daraus leitete er den Appell zum Mut zur Führung Europas ab. Emotional und motivierend forderte er zu mehr Optimismus gerade in der jetzigen Zeit.
Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Senat der Wirtschaft, Dr. Christoph Brüßel, annoncierte noch einmal den SDG-Award des Senats, der die Nachhaltigkeitsziele der UN besser bekannt werden lassen möchte. Er begründete warum gerade jetzt ein solcher Preis gerechtfertigt sei. Die intensive Beschäftigung mit der Krisenbewältigung soll nachhaltige Unternehmensführung nicht verdrängen. Im Gegenteil: Diejenigen, die sich vor zehn Jahren oder mehr zu einer Nachhaltigkeit der Unternehmen entschlossen haben, sind jetzt im Vorteil. Energieprobleme und auch eine mögliche Verschärfung der Regulierung können solche Unternehmen positiv erwarten. Sie sind schon resilient aufgestellt.
Der Senat der Wirtschaft wird die Energiefrage auch weiterhin zum Brennpunktthema machen und in den nächsten Wochen und Monaten und mit verschiedenen politischen Akteuren in den Dialog treten und gleichzeitig auch weiterhin mit seinen Mitgliedern das Gespräch und den Austausch suchen.
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