Ein spannendes, gehaltvolles und wirklich überraschendes Miteinander
Überraschend, da es den ersten kräftigen Neuschnee auf der Alm gab, spannend und gehaltvoll, da der frühere Außenminister und Vizekanzler Prof. Sigmar Gabriel inhaltlich begeisterte und der bekannte Virologe Prof. Dr. Hendrik Streeck, als frisch nominierter Bundestagskandidat, sehr motivierend positiv überzeugte.
Die Veranstaltung ist eine Plattform für hochkarätige Reden zu Politik und Wirtschaft. Aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze werden diskutiert – und das in der tollen Atmosphäre der Alpen. Eine wunderbare Mischung für die Wertegemeinschaft Senat.
Im Mittelpunkt standen diesmal die Themen Vertrauen und Zusammenarbeit zwischen Gesellschaft und Wirtschaft. Es wurde hervorgehoben, dass ein solides Fundament des Vertrauens die Grundlage für eine erfolgreiche und nachhaltige Zukunft ist. Zudem wurde die Bedeutung von Innovation und Fachkompetenz als zentrale Erfolgsfaktoren von mehreren Redenden betont. Einigkeit bestand, dass Innovation und Akzeptanzmodelle, ideologischen und regulatorischen Ansätzen überlegen sind, um komplexe gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen.
Über 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen in diesem Jahr zusammen, um in dieser entspannten Atmosphäre den offenen Dialog zu führen.
Prof. Sigmar Gabriel gab in imposanter Art Einblicke in die globalen Zusammenhänge, wie es nur ein ehemaliger Außenminister vermag. Seine persönlichen Erfahrungen, zusammen mit der brillanten Analysefähigkeit waren ein wertvoller Blick und nutzbare Fakten für alle Zuhörenden. Hinzu kamen deutliche Strategieperspektiven, wie eine Zukunft zu gestalten sein werden kann. Gabriels Blick schonte auch nicht die eigene Partei. Ohne Zweifel, diese 2 Stunden mit ihm waren wieder ein Ereignis für den Senat der Wirtschaft. Gut, dass er Ehrensenator ist.
Auch Prof. Dr. Hendrik Streeck konnte mehr als überzeugen. Spannende Analysen der Zeit der Pandemie, interne Einblicke und Wahrheiten. Weiter noch, er erläuterte imposant, warum sein Weg in Zukunft in die Politik führen soll. Mitmachen, Fachkompetenz einbringen und neues Vertrauen aufbauen. Streeck sprach auch davon, dass Bürgern und Gesellschaft Vertrauen gegeben werden solle, darin sieht er ebenso seine Aufgabe.
Norbert Streveld, Vorstandsvorsitzender des Senats der Wirtschaft Deutschland, hatte das Gipfeltreffen eröffnet und legte zu Beginn den Fokus auf die gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Verunsicherung sowie die damit einhergehenden Umbrüche.
Er unterstrich die Notwendigkeit, dass Wirtschaft und Politik stärker zusammenarbeiten, um die Innovationskraft zu fördern und gleichzeitig ökologische und eben auch ökonomische Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Ohne wirtschaftliche Prosperität ist kein Gleichgewicht erreichbar, so Streveld. So ermutigte er zu Selbstvertrauen der Wirtschaft in die eigene Lösungskompetenz.
Dr. Christoph Brüssel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Senat der Wirtschaft, bemerkte in seiner Rede die Veränderung der politischen Themensetzung in den letzten Wochen. Es sei nicht zielführend, wenn politische Kräfte auf die Wahlergebnisse mit Panik reagieren. Nur wenn Entscheidungen auch Akzeptanz finden, sind es richtige Entscheidungen. Eine Zukunft wird nur durch neue Innovationen zu organisieren sein, nicht durch Verbote. Richtig wäre mehr Vertrauen der Politik in die Wirtschaft und Gesellschaft, dann kann auch neues Vertrauen der Gesellschaft in die Politik entstehen.