Der Senat der Wirtschaft beschäftigt sich intensiv mit der Finanzmarkt- und Eurokrise, die uns in den letzten Jahren so viele Schwierigkeiten gemacht hat. Der Senat tut das vor dem Hintergrund seiner grundsätzlichen Positionen, d. h. dem Einsatz für eine weltweite Ökosoziale Marktwirtschaft und eine Gemeinwohlorientierung des Eigentums und mit einem Fokus auf eine mit Nachhaltigkeit kompatible Globalisierungsgestaltung. Dies schließt insbesondere auch den Gedanken der Generationengerechtigkeit mit ein. Grundsätzlich geht es dabei um Fragen der Bewertung von richtig und falsch, um die Unterscheidung zwischen Wünschenswertem und nicht Wünschenswertem und um die Interessen der großen Mehrheit der Menschen, in Europa und weltweit gemäß dem demokratischen Grundprinzip: one person, one vote.
Differenzierung von Einkommen und Vermögen wird in diesem Kontext positiv gesehen, aber nur im Rahmen eines Gesellschaftsvertrags, in dem die Dimension der Differenzierung aus Sicht der großen Mehrheit der Menschen positiv zu werten ist. Positiv in dem Sinne, dass die Ungleichheit eine Wachstumsdynamik und Vielfalt der Gesellschaft hervorbringt, die in ihren Auswirkungen für die weit überwiegende Zahl der Menschen positiv ist, selbst wenn man selber nicht einen „Sonnenplatz“im System einnimmt.
Das führt zu der vom Senat der Wirtschaft e. V. vertretenen Position einer balancierten Einkommensverteilung / Teilhabegerechtigkeit, die an anderer Stelle ausführlich diskutiert wird und korrespondiert zu der vom Senat der Wirtschaft e. V. vertretenen Gemeinwohlverantwortung von Eigentum.
Aus Sicht des Senats der Wirtschaft sind in diesem Kontext Regulierungsfragen von höchster Bedeutung und ist eine entsprechende Regulierung (Ordnungspolitik) völlig legitim, sie entspricht den Grundprinzipien der Demokratie. Dazu gehört auch eine angemessene Besteuerung zur Finanzierung einer funktionierenden Gesellschaft und zur Sicherstellung der Voraussetzungen von Wertschöpfungsfähigkeit. […]
Redaktion des Positionspapiers: Kern-Autoren des Positionspapiers:
Senat der Wirtschaft Prof. Dr. Norbert Dieckman
Günter Grzega
Albrecht Hertz-Eichenrode
PD Dr. Dirk Solte
Prof. Dr. Dr. F.J. Radermache